Über mich

Iris Lindner zeigt Bilder und Skulpturen.

Abfall.

Hübschen Abfall zwar, aber doch nur etwas, das als Ding abfällt bei einem lebendigen Prozess.
In diesem Prozess wird nicht abgemalt, nicht illustriert; dieses „Arbeiten“ ist ein Akt der Hingabe an etwas, das weit größer ist als Wahrnehmung; größer als diese Person und ihre Fähigkeiten, sie aber umschließt. Ein „religiöser Akt“ könnte man sagen, wenn dieses Wort nicht so sehr missbraucht worden wäre.

Farbtuben im Atelier Iris Lindner

Bei dieser Hingabe geht es nicht um ein Beiseitetreten: Das wäre schon zu viel. Es geht um Seinlassen. Kein Werdenlassen, denn das heißt Sich-Erinnern und Erwarten. Selbst solche subtilen Geisteshaltungen stören die Hingabe an den Fluss der Existenz.
(Den Fluss selbst kann niemand stören, es gibt nämlich niemanden, der ihm gegenübertreten könnte: Wir sind im Fluss, nicht ihm entgegengestellt. Immer. Und das, was wir dazu glauben, ist ebenso im Fluss.)
Es geht darum, das zuzulassen, was jetzt hier ist.
Wer diese Bilder sehen will, ja, wer überhaupt irgendetwas wirklich wahrnehmen will, muss sich ausliefern. Seine Aufmerksamkeit abziehen von dem endlosen Geplapper in seinem Geist, von den Erklärungen und Meinungen, vom Bekannten und Gewussten und wieder neu sein, so wie ein Säugling, der nicht fragt nach der Bedeutung der Dinge, sondern unmittelbar darauf reagiert – ohne zu wissen warum und wie.

Denn das Beste, was ein Betrachter (und ein Künstler) tun kann, ist dem Bild nicht im Weg zu stehen. Nichts dazu tun, nichts haben oder vermeiden wollen.
Dann könnte die Frische erscheinen, die Welt jetzt gesehen werden, so wie sie ist. Rein, klar, prächtig und schmutzig, trüb, schäbig. Aber immer neu, nie tot oder alt … altbekannt.

Gefällt Ihnen dann nicht, was Sie sehen: Kein Problem! Hier ist das Internet. Sehen Sie etwas Anderes an, aber werden Sie wieder leer.
Es lohnt sich.

Subhash im Februar 2000

Hier eine kurze Vorstellung von Iris Lindner aus dem Teaser der Kulturvernetzung NÖ zu den „Tagen der Offenen Ateliers” 2019:

Ich gebe keine Gefühle wieder. Ich gebe überhaupt nichts wieder …
Zumindest bei mir ist es das absolute Gegenteil von Denken.

Im Atelier Iris Lindner

Inzwischen ist „Abfall“ auch wörtlich zu verstehen, da in den seit 2013 entstandenen Arbeiten viele am Hof im Waldviertel gefundene Gegenstände und Materialien Verwendung finden. Es werden statt Leinwand alte Getreide- und Kartoffelsäcke verarbeitet, Mähdrescherbänder oder rostige Hufnägel eingebaut, die Hölzer entstammen dem Brennholzvorrat. So darf der Geist des Hofes und seiner Vorbesitzer in künstlerische Objekte einfließen und in gewissem Sinne wieder auferstehen.

Iris Lindner im August 2017

Iris Lindner mit schwarzem Kater

Hier der Link zur alten Website, auf der frühere Arbeiten, Gebrauchsgrafik und Illustrationen zu finden sind.